zeitloses Locronan - der "ort des Ronan" im Finistère am ende der welt. rundum wälder und meer überall spuren urzeitlicher besiedelung - keltisch Nèvet - bedeutet Himmelsbogen ein nemeton also ein heiliger ritual und kraftplatz aus grauer vorzeit.die legende erzählt vom irischen bischof Ronan, der hier an land gehen wollte um seine religion zu verkünden und ebenda auf die 'böse' hexe Kèban getroffen ist. aber dumm gelaufen, denn die lässt ihn nicht und setzt alle hebel in bewegung um ihn schnell wieder zu verjagen. dabei bedient sie sich natürlich all ihrer magischen künste und die sind nicht nur nett und 'legal '. schließlich hat sie erfolg und der Ronan gibt auf und flieht vor dieser wilden kraft und die Kèban wird augenblicklich von der erde verschlungen für diese böse tat und schmort jetzt in der hölle. den Ronan haben sie ein paar jahrhunderte später heilig gesprochen weil er angeblich wilde wölfe gezähmt hat (???) das ist natürlich eine kirchenversion um zu zeigen, dass er durch seinen christenglauben letztlich doch das wilde weibliche gezähmt hätte, aber nachdem nicht bekannt ist wann und wie der selige Ronan gestorben ist, vertraue ich denen die sagen, dass die wölfe nicht durch ihn zahm wurden sondern dass sie ihn aufgefressen hätten.
den ort haben sie nach ihm benannt und gar eine kirche für ihn gebaut.... äh...die katholiken nicht die wölfe.
diese geschichte ist manipuliert und eh klar katholisch aufbereitet denn die wahrheit wissen die alten besser; die Kèban war hohepriesterin des damals herrschenden heidenkultes, wovon es noch heute steinerne zeugen gibt, und hat es einfach nicht gestattet, dass von wem auch immer, dieser heilige platz gestört und entweiht wird und sie schmort auch nicht in der hölle, sondern die Große Mutter hat sie belohnt und zu sich berufen.
wenn du mal in der gegend bist, gönne dir einen besuch - es ist ein geschenk!
ich war jetzt zum 4.mal da und jedesmal spielt dieser ort - der meiner ansicht nach überhaupt magischste kraftplatz in der Bretagne - mit mir ein eigenwilliges spiel;
also ich gehe (zu fuß-kein auto erlaubt!) durch das tor auf einen total menschenleeren platz vor der kirche, bin ganz allein. rundum die mittelalterlichen häuser, sämtliche gässchen münden in diesen platz und der ist auch der einzige im ort. ich stehe und schau mich fasziniert um, da kommen nach und nach aus den gassen hunde. große hunde (sie sagen es sind nachfahren jener wölfe, die der Ronan angeblich gezähmt hat, oder die ihn gefressen haben) die mich und die Häx neugierig und lautlos betrachten und beschnuppern.
erst nachdem sie uns sozusagen akzeptiert haben und wieder abgezogen sind - keine ahnung was da wie geschieht mit mir - nehme ich plötzlich die bewohner wahr, die geschäftig herumgehen und kaum notiz von mir nehmen. jetzt sehe ich auch den bäckerladen, den fleischer, auf der anderen seite gibt es kristalle und muscheln zu kaufen, und wenn ich die enge steinerne treppe unterm gewölbe hochsteige, bin ich in einem seidenparadies wo es außerdem die wundervollsten typisch bretonischen stickereien und klöpeldeckchen, zierkissen, cd s mit bretonischer musik, keramiken, kerzen und sonstiges zeugs gibt.
über dieses mysterium spreche oder diskutiere ich nicht mit meinen reisegefährten. es ist allein meines und wird nicht zerredet und entzaubert.
meine bitte an die Göttin: bewahre dieses "nemeton" Locronan vor den "segnungen" des tourismus und der westlichen zivilisation!
und im nahen Morgat, dem ort der fee Morgana, gönne ich mir eine knusprige crèpe, nur mit dem würzigen bretonischen öl beträufelt mhmmm....lecker....ich grinse dabei immer so selig dämlich...
" die tränen der Morgana" nennen sie den felsen ins meer
